Sankt Martin und Antonier-/Kinderlehrkirche

Memmingen – In unserer Serie „Memminger Geschichte“ stellt Stadtarchivar Christoph Engelhard für diese Ausgabe Memmingens Kirchengeschichte vor.

Der Kirchhof von St. Martin zählt zu den am besten erforschten Bereichen in Memmingen. Seine Geschichte reicht ins frühe 13. Jahrhundert zurück, als dem Antoniterorden das Patronat der Kirche übergeben wurde. In den folgenden Jahrhunderten wuchs ein Kirchengebäude heran, das der Verehrung der Wunderhostie aus dem Benninger Ried ebenso diente wie den gottesdienstlichen Handlungen von Priestern, Bürgerinnen und Bürgern, Bruderschaften und Stiftungen. Ein besonderer Ausdruck der spätmittelalterlichen Gesellschaft ist das 1501-1507 geschnitzte Chorgestühl, eines der bedeutendsten Kunstwerke Memmingens. Aus der Reformationszeit stammt der Kreuzaltar von 1531 sowie das Oktogon des Turmes von 1538; in späteren Jahrhunderten kam Kanzel, Glasbilder und Orgel hinzu.

Am Kirchhof (seit 1933 Martin-Luther-Platz) gegenüber steht mit der heutigen Kinderlehrkirche die Kirche der Antoniter. Bis ins frühe 16. Jahrhundert fanden sich hier die Präzeptoren, ihre Pfleger und Ärzte und die ihnen anvertrauten Kranken zu Gebet und Gottesdienst ein. Heute finden sich in ihr neugotische Ausstattungsstücke aus nachreformatorischer Zeit, u.a. im elfeckigen Hochchor ein Altar aus der Werkstatt der Memminger Kunstschreinerei Leonhard Vogt.

Neugierig geworden? Ausführliche Informationen findet man in den Memminger Geschichtsblättern 2006/07 (Chorgestühl), 2009 (Nachtrag Chorgestühl), 2012/13 (Kinderlehrkirche) und 2016/18 (Sankt Martin) mit zahlreichen, farbig bebilderten Beiträgen zur Bau- und Kunstgeschichte


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