Die Zwölf Bauernartikel
Zur Geschichte der Zwölf Bauernartikel 1525
Memmingen – In unserer neuen Serie „Die Memminger Geschichtsblätter“ stellt Stadtarchivar Christoph Engelhard nach der Künersberger Fayencenmanufaktur in dieser Ausgabe die „Geschichte der Zwölf Bauernartikel 1525“ vor.
Schon seit Jahrzehnten beschäftigt sich die Stadtgeschichtsforschung mit den Zwölf Bauernartikel und der Versammlung der oberschwäbischen Bauern im März 1525 in der Memminger Kramerzunftstube. Neue Dynamik in die Erinnerungsarbeit brachte die Arbeit des Kuratoriums Zwölf Bauernartikel und im März 2000 der Besuch von Bundespräsident Johannes Rau. In seiner vielbeachteten Memminger Rede bezeichnete er die Zwölf Artikel als ein der Frankfurter Paulskirche von 1848 vorausgehendes „Monument der deutschen Freiheitsgeschichte“.
Wer sich über den Bauernkrieg in der Region und darüber hinaus informieren möchte, dem seien drei Bücher von Prof. Peter Blickle empfohlen: „Die Revolution von 1525“ (4. Aufl., München 2004), „Der Bauernkrieg. Die Revolution des gemeinen Mannes (München 2011) und „Der Bauernjörg. Feldherr im Bauernkrieg“ (München 2015) – alle erhältlich im Buchhandel. Beim Stadtarchiv Memmingen ist eine Edition der Traktate aus dem Bauernkrieg erschienen („Zwölf Artikel und Bundesordnung der Bauern, Flugschrift an die versammelte Bauernschaft“, Preis: 4 €, Tel. 08331 850143, stadtarchiv@memmingen.de). In den vergangenen fünf Jahren hat Heide Ruszat-Ewig die fünf Flugschriften Sebastian Lotzers sowie seine sechste, nämlich die Zwölf Bauernartikel, ins Neuhochdeutsche übertragen („Sebastian Lotzer. 5 Flugschriften aus der Reformationszeit“, Preis: 10 €; „Die 12 Bauernartikel. Flugschrift aus dem Frühjahr 1525“, Preis: 5 €; erhältlich beim Historischen Verein, Tel. 08331 850143, info@hv-memmingen.de). Ein Heft zur Bundesordnung der „Christlichen Vereinigung“ ist gerade in Vorbereitung.
2025 wird man auf 500 Jahre Bauernartikel und Bauernkrieg zurückblicken – in Thüringen, Franken, Württemberg, am Bodensee und im Allgäu. Der Memminger Stadtrat hat im vergangenen Juni seine Absicht bekundet, bis dahin nicht nur an die Historie zu erinnern, sondern die Anliegen von 1525 in unsere Zeit zu transformieren.
Text des Manifests: memmingen.de/stadt-der-freiheitsrechte